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Medizinische Notfälle in den Bergen

Carsten Dombrowski • 28. Juli 2021

Trauma in luftiger Höhe

Jedes Jahr zieht es tausende Menschen in die Berge. Wanderungen, Klettersteige aber auch hochalpine Touren mit Seilschaften bestimmen das Bild.

 

Was aber, wenn eine Tour zum Extremfall wird? Wie kann man sich vorbereiten, das ein Notfall nicht unbedingt zum Albtraum wird?

 

Wir beschäftigen uns seit vielen Jahren mit Medizin außerhalb der Komfortzone. Logisch, dass  auch Aktivitäten in den Bergen dazu gehören.

 

So haben wir selbst mal wieder eine Aus und Weiterbildung organisiert und mitgestaltet. Zusammen mit motivierten Menschen ging es erst nach Tirol zum Wilden Kaiser und in Anschluss nach Bad Tölz zur Bergwachthalle. Dank an dieser Stelle an Ben und Michael.

 

Hier ein paar Impressionen mit Kommentaren.

Winterliche Bedingungen können u.U. bereits früh im Jahr einsetzen. Wetterbericht beachten und Ausrüstung, sowie Bekleidung anpassen. Auf alle Fälle immer Materialien für den Wärmeerhalt mitführen.

Feste Schuhe, witterungsangepasste Bekleidung, aber auch Wechselbekleidung und Handschuhe gehören in jeden Rucksack. Schutzhelm immer dann, wenn Steinschlag droht.

Im Notfall, z.B. nach Absturz, Steinschlag o.ä. eine Beurteilung der Gefahrenlage durchführen. Besteht noch Gefahr für Helfer und Patient, z.B. durch Geröll, Lawinen oder anderen Gefahrenquellen, Patient aus dem Bereich evkuieren. CARE under DANGER.

Starke, lebensbedrohliche Blutungen mittels Tourniquet stoppen. Dann im gesicherten Bereich eine Ganzkörperuntersuchung nach dem Schema C (X) ABCDE durchführen.

 

Blutungen stoppen, Atemwege frei machen, Wärme erhalten, Patienten betreuen.

 

Dies sind erst einmal die wichtigsten medizinischen Maßnahmen vor Ort. Notruf absetzen!!!!!!!!! Telefonnummer 112 oder 140. Wenn kein Netz verfügbar oder Akku leer, Alpine Notsignale nutzen.

 

Die Bergwacht oder Bergrettung ist in der Alpenregion gut organisiert. Sehr häufig arbeiten diese zusammen mit Rettungshubschraubern.

 

In der Bergwachthalle BAD TÖLZ konnten wir wieder einmal die Rettungsverfahren mittels Windenseil auffrischen. Diese Anlage ist einzigartig in Europa.

In dieser Halle kann nahezu jede Notlage geübt werden, aus der Patienten mittels Windenverfahren evakuiert werden müssen. Egal ob Seilbahn, Gondel oder Dachschräge. Wir konnten dank professioneller Unterstützung erfahrener Bergwachtausbilder unsere Fertigkeiten verbessern. Danke Michi für Deine Unterstützung.

 

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