Blog-Layout

Umgang mit Hubschraubern im Rettungseinsatz

Carsten Dombrowski • 31. Mai 2021

Der Einsatz eines Hubschraubers im Rahmen eines Rettungseinsatzes, stellt immer eine besondere Situation dar.
Zum Einen geht von diesen Drehflüglern stets eine gewisse Faszination aus, zum anderen suggeriert man in den Umstand, das ein Hubschrauber kommt, auch eine relative Dramatik der eigenen Situation.
Wie auch immer nun eine solche Zusammenkunft interpretiert wird, bedarf es einiger Grundlagen das dieser Einsatz auch reibungslos abläuft.

Zum einen ist die Alarmierung häufig der erste große Fehler. Ungenaue Angaben über Örtlichkeiten einer Pick Up Zone oder Landezone (LZ) erschwert der fliegenden Besatzung einen schnellen und genauen Anflug. Deshalb genaue Angaben der Koordinaten beachten. Zahlendreher oder ungenaue Positionsbestimmung haben im bewaldeten, zerklüfteten Gelände erhebliche Auswirkungen. Auch die Markierung einer LZ stellt den landenden Hubschrauber häufig vor große Schwierigkeiten. Ausgelegte Signaltücher oder Kleidungsstücke werden aufgewirbelt und gefährden das Luftfahrzeug. Wenn Sie die Gegenstände nicht sichern können, lassen Sie diese lieber weg. Auch Rettungsdecken werden aufgewirbelt zur potentiellen Gefahr. Auch diese sichern. (Windelprinzip )

Hilfreich bei der Kommunikation mit der Leitstelle oder dem Hubschrauber selbst, ist der sog. 9 Line Medevac Request. Vom Militär entwickelt, ist er auch zunehmend im zivilen Rettungseinsatz bekannt. Vor allem in den anglo amerikanischen Gebieten. 

Mittels 9 Line (9 Zeilen) können mit der Funkgegenstelle auch bei schlechter Funkverbindung, optimiert Daten übermittelt werden.

Der MIST Report gibt ergänzend dazu, medizinische Informationen weiter.
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button

Das direkte Einweisen eines landenden Hubschraubers, ist ein besonderer Moment. Downwash, also der Abwind der Rotorblätter wirbelt die losen Partikel am Boden auf. Es kommt zum sog. Brownout (Sand) oder Whiteout (Schnee) Das kann der Besatzung die Sicht nehmen und stellt ein nicht zu unterschätzendes Risiko dar.


Sind Sie vertraut mit den Einweiserzeichen, dann geben Sie sich der Besatzung rechtzeitig zu erkennen. Beide Arme deutlich nach oben, in Windrichtung blickend signalisieren Sie den von Ihnen erkundeten und festgelegten Landeplatz.



Achten Sie dabei auf Hindernisse wie Stromleitungen, Bäume oder andere hohe Gegenstände. Auch sollte der Boden fest, also nicht sumpfig sein. Fahren Sie mit einem Pkw darauf, oder nehmen Sie jemanden auf die Schultern. Sinken Sie dabei nicht ein, dann sollte das auch für den Hubschrauber reichen. Das Gefälle sollte nicht höher als 30 Grad betragen. Je flacher, umso besser.


Eine Anmerkung noch an dieser Stelle. Sein Sie nicht enttäuscht wenn der Pilot sich dann trotz aller gut gemeinten Vorbereitung durch Sie, für einen anderen Landeplatz entscheidet. Die Verantwortung liegt letztendlich beim Piloten*in.


Diese und weitere nützliche Hinweise haben wir auf einer Taschenkarte zusammengefasst. Vorder- und Rückseite sind bedruckt, auf wasserabweisenden Papier in handlicher Pocketgröße.


Wenn Sie sich dafür interessieren, besuchen Sie unseren Online Shop, dort finden Sie auch die genannte Karte.

Hier geht's zur Taschenkarte
29. März 2022
Die audiovisuelle Behandlung.
von Carsten Dombrowski 11. März 2022
Erklärung und Anwendung des Akronyms - SATMIST
von Carsten Dombrowski 24. Februar 2022
In Brasilien steht den Einwohnern ein kostenfreies Gesundheitssystem zur Verfügung. Das sog. Sistema Unico de Saúde, kurz SUS. Flächendeckend sind diese SUS Stützpunkte in unterschiedlicher Besetzung und Leistungsfähigkeit über dieses riesige Land Brasilien verteilt. In manchen ist nur stundenweise eine Krankenschwester mit oder ohne Arzt tätig, andere sind mit mehr qualifiziertem medizinischen Personal über längere Zeiträume besetzt. Das hängt von Faktoren wie Infrastruktur, Bewohnerdichte, aber auch finanzieller Bereitschaft des jeweilig verantwortlichen Landkreises mit seinem Präfekten ab. Manche Bereiche investieren mehr, andere zahlen nur das notwendigste. Ich hatte die Möglichkeit eine Ärztin in ihrer Tätigkeit in einer ländlichen Gegend über mehrere Tage zu begleiten und Eindrücke über die medizinische Versorgung dort zu erlangen. Region Serra Azul, Staat Sao Paulo. Eine Kleinstadt als Verwaltungssitz mit etwa 15.000 Einwohnern. Darüber hinaus eine hohe Zahl kleiner und kleinster Ansammlungen von Bauernhöfen oder einfachen Häusern. Haupterwerbsquelle Bananen und Zuckerrohranbau.
10. Februar 2022
Ibuprofen oder Paracetamol? Und was ist eigentlich ein Sick Call?
von Carsten Dombrowski 5. Dezember 2021
Immer wieder wird in Fachforen der Begriff des sog. Prolonged Field Care, kurz PFC diskutiert. Dabei wird diese Phase der Verwundetenversorgung oft als weitere, also vierte Phase des Tactical Comabt Casualty Care , kurz TCCC bezeichnet. Nach Care under Fire, Tactical Field Care und Tactical Evacuation Care, käme dann also das Prolonged Field Care. Taktik und Medizin hat sich der Thematik angenommen und die Philosophie einer Versorgung nach PFC mal genauer betrachtet. PFC ist keine weitere Phase des TCCC. Das schon einmal vorweg. Unter PFC versteht sich eine Versorgungspahse, die durchaus im Zusammenhang mit dem TCCC zu sehen ist, aber nicht ausschließlich. Zu komplex sind die Situationen und Verletzungen aber auch Erkrankungen, die zum PFC führen können.
von Carsten Dombrowski 22. November 2021
Erweiterte Erste Hilfe für Personenschützer
Weitere Beiträge
Share by: