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25 Jahre TCCC

Carsten Dombrowski • 28. Mai 2021

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Tactical Combat Casualty Care(TCCC) ist die Verwundetenversorgung im Gefecht gemäß Grundsätzen für die erweiterten, präklinischen Erste-Hilfe-Maßnahmen im Gefecht durch Soldaten als Ersthelfer und den Einsatzersthelfer. Deren Handeln ist durch die Notkompetenz rechtlich im Einsatz auf dem Gefechtsfeld gedeckt. TCCC basiert auf dem US-amerikanischen PHTLS-Konzept (Pre Hospital Trauma Life Support). Da sich TCCC ausschließlich mit der Versorgung auf dem Gefechtsfeld bezog, wurde als ziviles Pendant dazu, TECC –Tactical Emergency Casualty Care –als Leitlinie für zivile Notfallrettungsdienstleister entwickelt.


TCCC wurde in den USA in den 1990er-Jahren entwickelt. Ausgangspunkt waren die Erfahrungen des Einsatzes in Mogadischu/Somalia 1993 mit der Schlacht von Mogadischu in der Operation Irene und Gothic Serpent.


Beim TCCC ging es darum, Prozeduren und Schemata für die Behandlung von verwundeten Spezialkräften auf dem Gefechtsfeld zu entwickeln, da diese in ihren Missionen oftmals nur schwer an die Rettungskette des Sanitätsdienstes angebunden werden können. Im Jahre 1996 veröffentlichten Captain Frank K. Butler (USN SEAL), Lieutenant Colonel J. Hagmann und EG Butler den Aufsatz „Tactical Combat Casualty Care in Special Operations“.



Im Jahre 1999 wurden daraufhin die TCCC-Grundsätze in die 4. Auflage des Handbuches für die US-Rettungsmedizin PHTLS aufgenommen. In 2001 erfolgte mit Unterstützung des USSOCOM die Gründung des Committee on TCCC. In 2004 übernahm das Bureau of Medicine and Surgery die Förderung der TCCC-Prinzipien. Im Jahre 2006 erschien schließlich mit der 6. Auflage des PHTLS-Handbuches erstmals eine eigene Militärausgabe.


In Deutschland erfolgt die TCCC-Ausbildung seit mehreren Jahren am Ausbildungszentrum Spezielle Operationen. Seit November 2007 steht sie im Einsatz im Ausland durch eine Weisung für die erweiterte notfallmedizinische Qualifizierung von Spezialkräften auf einer rechtlichen Grundlage. TCCC ist nicht mehr aus dem präklinischen Alltag wegzudenken!

29. März 2022
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In Brasilien steht den Einwohnern ein kostenfreies Gesundheitssystem zur Verfügung. Das sog. Sistema Unico de Saúde, kurz SUS. Flächendeckend sind diese SUS Stützpunkte in unterschiedlicher Besetzung und Leistungsfähigkeit über dieses riesige Land Brasilien verteilt. In manchen ist nur stundenweise eine Krankenschwester mit oder ohne Arzt tätig, andere sind mit mehr qualifiziertem medizinischen Personal über längere Zeiträume besetzt. Das hängt von Faktoren wie Infrastruktur, Bewohnerdichte, aber auch finanzieller Bereitschaft des jeweilig verantwortlichen Landkreises mit seinem Präfekten ab. Manche Bereiche investieren mehr, andere zahlen nur das notwendigste. Ich hatte die Möglichkeit eine Ärztin in ihrer Tätigkeit in einer ländlichen Gegend über mehrere Tage zu begleiten und Eindrücke über die medizinische Versorgung dort zu erlangen. Region Serra Azul, Staat Sao Paulo. Eine Kleinstadt als Verwaltungssitz mit etwa 15.000 Einwohnern. Darüber hinaus eine hohe Zahl kleiner und kleinster Ansammlungen von Bauernhöfen oder einfachen Häusern. Haupterwerbsquelle Bananen und Zuckerrohranbau.
10. Februar 2022
Ibuprofen oder Paracetamol? Und was ist eigentlich ein Sick Call?
von Carsten Dombrowski 5. Dezember 2021
Immer wieder wird in Fachforen der Begriff des sog. Prolonged Field Care, kurz PFC diskutiert. Dabei wird diese Phase der Verwundetenversorgung oft als weitere, also vierte Phase des Tactical Comabt Casualty Care , kurz TCCC bezeichnet. Nach Care under Fire, Tactical Field Care und Tactical Evacuation Care, käme dann also das Prolonged Field Care. Taktik und Medizin hat sich der Thematik angenommen und die Philosophie einer Versorgung nach PFC mal genauer betrachtet. PFC ist keine weitere Phase des TCCC. Das schon einmal vorweg. Unter PFC versteht sich eine Versorgungspahse, die durchaus im Zusammenhang mit dem TCCC zu sehen ist, aber nicht ausschließlich. Zu komplex sind die Situationen und Verletzungen aber auch Erkrankungen, die zum PFC führen können.
von Carsten Dombrowski 22. November 2021
Erweiterte Erste Hilfe für Personenschützer
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