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Forward Air Medevac NH 90

Carsten Dombrowski • 9. Juli 2021

Forward Air Medevac , kurz FAM

 

Die Bundeswehr schließt eine Fähigkeitslücke!

 

Gerade im Einsatz in Afghanistan zeigte sich immer wieder, dass die Bundeswehr auf die Unterstützung alliierter Partner, im Schwerpunkt die USA angewiesen war. Speziell, wenn es darum ging, Verwundete aus einer Gefahrenzone (Red Zone oder Hot Zone) per Hubschrauber zu evakuieren.


Nicht das in der Vergangenheit durch die Heeresflieger der Bundeswehr nicht ab und an einzelne solcher Einsätze geflogen worden sind, es ging aus grundsätzlicher Befähigung heraus nicht.

Zum einen standen die entsprechenden Hubschrauber nicht zur Verfügung und zum anderen war die Ausbildung, sowie das Mindset vieler Angehöriger der fliegenden Abteilungen darauf nicht vorbereitet.


Besondere Probleme machte der nicht vorhandene Kampfhubschrauber, der für solche Einsätze zwingend vorgesehen ist. Dieser muss als sog. Chaser (Verfolger) aus der Luft die Sicherung des am Boden stehenden Rettungshubschraubers übernehmen.

Mit der Einführung des TIGERS, wurde diese Fähigkeit abgebildet, dazu kam die Umrüstung des NH 90 mit zusätzlicher, schwerer Bewaffnung als Bordmaschinenwaffen dazu.  Die veraltete und für einen anderen Auftrag ausgerichtete BO 105 war dafür ungeeignet.

Im Jahr 2012 begann für die Bundeswehr die Vorbereitung auf diese neue Art von Einsatz. Mit dem noch jungen System NH 90 wurden die ersten Ausbildungen im FAM Verfahren erprobt.

Die Besatzungen aus Fassberg, die sog. Heideflieger machten den Anfang. Die Kameraden aus Niederstetten folgten schnellen Schrittes, hatten aber noch die Bell UH 1 D als Flugmuster.

Zum Jahresbeginn 2013 erfolgte eine erste Abschlussübung außerhalb des eigenen Flugfeldes für die Fassberger Besatzungen. Mit vorgeschobenen “Feldflugplatz” in Fritzlar, erfolgten Übungseinsätze auf den Truppenübungsplatz Wildflecken. Dort wurde durch das VN Ausbildungszentrum der Bundeswehr, dem Einsatzland Afghanistan entsprechende Einsatzszenarien gestellt. Alarmierung über 9 Line Medevac Request, Anflug und Einsatz in eine umkämpfte Landezone wurden geübt.

Immer und immer wieder kämpften sich die Hubschrauber, teils bei winterlich schlechten Bedingungen zu ihren “Verwundeten” durch und machten dabei wertvolle Erfahrungen.

Zum einen wurden sie zunehmend vertrauter mit dem eigenen Luftfahrzeug, welches neu eingerüstete Sanitätsmaterialien und Tragesysteme bekommen hatte.

Zum anderen wuchsen die Besatzungen im Zusammenspiel untereinander, aber auch im Umgang mit Kampftruppenteilen am Boden zusammen. Wichtige Erfahrungen für den unmittelbar darauf folgenden Einsatz im Jahr 2013.

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In Brasilien steht den Einwohnern ein kostenfreies Gesundheitssystem zur Verfügung. Das sog. Sistema Unico de Saúde, kurz SUS. Flächendeckend sind diese SUS Stützpunkte in unterschiedlicher Besetzung und Leistungsfähigkeit über dieses riesige Land Brasilien verteilt. In manchen ist nur stundenweise eine Krankenschwester mit oder ohne Arzt tätig, andere sind mit mehr qualifiziertem medizinischen Personal über längere Zeiträume besetzt. Das hängt von Faktoren wie Infrastruktur, Bewohnerdichte, aber auch finanzieller Bereitschaft des jeweilig verantwortlichen Landkreises mit seinem Präfekten ab. Manche Bereiche investieren mehr, andere zahlen nur das notwendigste. Ich hatte die Möglichkeit eine Ärztin in ihrer Tätigkeit in einer ländlichen Gegend über mehrere Tage zu begleiten und Eindrücke über die medizinische Versorgung dort zu erlangen. Region Serra Azul, Staat Sao Paulo. Eine Kleinstadt als Verwaltungssitz mit etwa 15.000 Einwohnern. Darüber hinaus eine hohe Zahl kleiner und kleinster Ansammlungen von Bauernhöfen oder einfachen Häusern. Haupterwerbsquelle Bananen und Zuckerrohranbau.
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Immer wieder wird in Fachforen der Begriff des sog. Prolonged Field Care, kurz PFC diskutiert. Dabei wird diese Phase der Verwundetenversorgung oft als weitere, also vierte Phase des Tactical Comabt Casualty Care , kurz TCCC bezeichnet. Nach Care under Fire, Tactical Field Care und Tactical Evacuation Care, käme dann also das Prolonged Field Care. Taktik und Medizin hat sich der Thematik angenommen und die Philosophie einer Versorgung nach PFC mal genauer betrachtet. PFC ist keine weitere Phase des TCCC. Das schon einmal vorweg. Unter PFC versteht sich eine Versorgungspahse, die durchaus im Zusammenhang mit dem TCCC zu sehen ist, aber nicht ausschließlich. Zu komplex sind die Situationen und Verletzungen aber auch Erkrankungen, die zum PFC führen können.
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